Macht geht vor Schwarzwald-Idyll

Von links nach rechts: Kurt Kalmbach, contra windrad alpirsbach, CDU-Stadtverbandsvorsitzende Maria Klink, der Autor, CDU-MdL Norbert Beck.

 

Noch sieht es rund um Alpirsbach im mittleren Schwarzwald so aus, wie es im Schwarzwald aussehen sollte: dunkle Wälder, vorzugsweise artenreiche Plenterwälder mit Tannen als wichtigster Baumart, alte Schwarzwälder Bauernhäuser mit ihren charakteristischen, tief herabgezogenen Dächern, grüne Wiesen, auf denen Vieh grast, recht unberührte Täler mit sauberen Bächen und kleinen Flüssen. Doch lange wird man dieses Idyll wohl nicht mehr genießen können, denn auch hier, nur einen Steinwurf entfernt vom brandneuen Schwarzwald-Nationalpark, sind vielerorts Windkraftwerke geplant, manchen schon in Betrieb. In Apirsbach kämpft die Interessengemeinschaft (IG) contra widrad Alpirsbach gegen Windmühlen die in die wertvollen Plenterwälder geschlagen werden sollen. Die IG bat am 6. Mai zu einem Informationsabend in den Braukeller der Klosterbrauerei Alpirsbach, zusammen mit dem, man höre uns staune, dortigen CDU-Stadtverband. Dabei hatte ich Gelegenheit, mein Buch Geopferte Landschaften vorzustellen. In Stuttgart  ist die CDU mit den Grünen in der einzigen grün-schwarz Landesregierung verbandelt und winkt die zerstörerischen Pläne zum rücksichtslosen Ausbau der Erneuerbaren Energien meist widerspruchlos durch. In Alpirsbach waren von Seiten des CDU-Landtagsabgeordneten Norbert Beck aber auch kritische Worte zu hören. Er berichtete von unterschiedlichen Vorstellungen in der Koalition zu angemessenen Abständen zwischen Windmühlen und Wohnhäusern. Außerdem sei es nötig, das Planungsrecht bezüglich Windkraft von den Kommunen an die Regionalverbände zurückzugeben. Dies sei ein heikler Punkt, der die Koalition in Gefahr bringen könnte.  Vermutlich wird es also nichts mit der Änderung, die dem Wildwuchs zumindest ein wenig entgegenwirken könnte. Denn Macht geht vor Natur und Landschaft.