Jesusmaria: Bürger votieren gegen Riesenwindpark bei Altötting

Im Juni 2023 wurde mir die Ehre zuteil, auf einer Informationsveranstaltung der Bürgerinitiative „Gegenwind Altötting“ über die Marginalisierung des Landschaftsschutzes beim Ausbau der sogenannten Erneuerbaren Energie zu sprechen. Vielleicht konnte ich einen Beitrag dazu leisten, dass am Sonntag, 28.1.2024 eine überwältigende Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger von Mehring bei Altötting gegen einen gigantische „Windpark“ im Staatswald auf Gemeindegebiet votierte. Offenbar beginnt sich der Wind gegen einen rücksichtslosen Ausbau der Windkraft auf Kosten von Natur-, Arten- und Landschafts- und Denkmalschutz zu drehen. Zwar sollten nur zehn der 40 Windmonster auf Mehringer Gemeindegebiet gebaut werden, doch nach dem unerwartet großen Erfolg der Bürgerinitiative „Gegenwind Altötting“ sind weitere Bürgerentscheide geplant, etwa in Haiming und in Marktl am Inn, dem Geburtsort des verstorbenen Papstes Benedikt XVI alias Joseph Ratzinger. Sie gehören ebenfalls zu jenen Gemeinden, auf deren Gebiet sich die Windräder drehen sollen – wenn der Wind mal weht.

Nun könnte man den Bürgerentscheid in einem Dorf mit gut 2 200 Einwohnern in einer recht entlegenen Ecke des Freistaates Bayern als regionales, bestenfalls landesweit bedeutsames Ereignis werten. Hätten nicht die Medien, darunter die Süddeutsche Zeitung (SZ) und der Bayerische Rundfunk (BR), zuvor aus allen Propagandarohren geschossen, um die Bürger von einer in ihren Augen falschen Entscheidung abzubringen.

Somit kann man dem Bürgerentscheid gegen den Windpark durchaus eine bundesweite Bedeutung beimessen, zumal Bayerns Windkraft närrischer Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) und CSU-Ministerpräsident Markus Söder den Windpark bei Altötting gewissermaßen zum Schlüsselprojekt der Energiewende in Bayern stilisiert hatten. Der Altöttinger Landrat Erwin Schneider (CSU), selbst ein vehementer Befürworter des Projektes, sieht Nachwirkungen des Bürgerentscheids weit über Mehring hinaus. In der Tat: Söders und Aiwangers Plan, Bayern mit weiteren tausend Windrädern vor allem im Staatswald und gigantische neuen Stromtrassen zu beglücken, dürfte immer schwerer zu verwirklichen sein. Jesusmaria: Sie mögen nicht mehr, die Untertan.