Umweltschützer verfügen gemeinhin über ein hohes Selbstbewusstsein. Schließlich wähnen sie sich immer auf der Seite der Guten. Kämpfen sie nicht für nichts weniger als die Rettung der Welt? Doch in Zeiten der sogenannten Energiewende mit Windradhorror, Solarpark-Wahnsinn und Biomais-Wüsten haben sich die Verhältnisse geändert. Ganz neue Fronten zeigen sich in der deutschen Umweltszene des Jahres 2018.
Wie am Samstag, 28.4. in Eichstätt, als rund 100 von Windkraft geschädigte Menschen und Kritiker der Energiewende, wie sie gerade in Deutschland zu Lasten von Mensch und Natur und mit tatkräftigster Beihilfe von Traditionsumweltverbänden wie dem Bund Naturschutz in Bayern (BN) exekutiert wird, gegen die selbst ernannten Weltenretter und für die Beibehaltung der nur in Bayern gültigen 10H-Abstandsregelung für Windkraftwerke demonstrierten: lautstark mit gellenden Pfiffen, Sprechchören (Ohne 10H – Heimat am A…“), Plakaten und Spruchbändern. Anlass war die Verabschiedung von Prof. Hubert Weiger als langjährigem BN-Chef im Rahmen der alljährlichen Delegiertenversammlung des Verbandes.
Drinnen im Alten Stadttheater von Eichstätt inthronisierten die Delegierten derweil den bisherigen BN-Landesbeauftragten Richard Mergner als Weigers Nachfolger. Ohne Gegenkandidaten, wie es sich für einen so Basis demokratischen Verband wie den BN gehört, und mit DDR würdigen 96 Prozent der Stimmen. Weiger wurde sogar mit nordkoreanischen 100 Prozent zum Ehrenvorsitzenden bestimmt. Mergner, seit vielen Jahren Weigers Kronprinz, wird die zerstörerische Politik seines Lehrmeisters wohl unverändert weiterführen: Noch mehr „Energiewende“ für Bayern, noch weniger Heimat, Landschaft, Schönheit, Artenvielfalt. Beinahe tragisch, wie sich der BN mittlerweile der nimmersatten Windlobby andient und seine eigenen Ziele verrät. Und immer noch nicht erkennen will, dass sich der Teufel Klimawandel nicht mit dem Belzebub einer technokratischen Energiewende austreiben lässt.
Auf der Seite von Vernunftkraft e.V. finden sich Eindrücke der Demonstration, meine eigene Rede zu 10H, sowie einen „Offenen Abschiedsbrief“ an Hubert Weiger, unterzeichnet von dem Dirigenten und Umweltschützer Enoch zu Guttenberg, der den BN einst aus Streit um die Energiepolitik unter Protest verlassen hatte, von Nikolai Ziegler, dem Vorsitzenden von Vernunftkraft e.V. sowie von Johannes Bradtka, dem Chef des staatlich anerkannten Vereins für Landschaftspflege und Artenschutz in Bayern (VLAB). Die Stimmung in Eichstätt war, zumindest am Anfang, aufgeheizt, wie der Donaukurier berichtete. Auch der Bayerische Rundfunk thematisierte die Demonstration in seinen Nachrichtensendung „Rundschau“.